Sommerzeit ist Entspannungszeit – doch sie bringt auch ungewohnte Belastungen für unseren Bewegungsapparat mit sich. Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, kann bei näherem Hinsehen zur echten Herausforderung für Ihren Rücken werden. Ob beim Unkrautjäten im Garten, beim entspannten Liegen in der Hängematte oder beim Schlendern in luftigen Flip-Flops: Viele dieser Aktivitäten bringen unseren Körper aus dem Gleichgewicht – oft unbemerkt, aber mit spürbaren Folgen.
Die stille Belastung: Was der Rücken im Sommer stillschweigend mitmacht
Gerade in der warmen Jahreszeit ändern wir unbewusst unsere Bewegungsgewohnheiten. Statt ergonomischer Schuhe tragen wir häufig flaches, kaum stützendes Schuhwerk wie Flip-Flops oder Sandalen. In der Freizeit sitzen wir häufiger auf niedrigen Gartenmöbeln oder legen uns in weiche Hängematten. Auch das häufige Vorbeugen beim Gärtnern – ohne Ausgleich oder Körperbewusstsein – kann schnell zu Verspannungen im Lendenbereich und Nacken führen.
Was kurzfristig vielleicht nur als „Ziepen“ im Rücken oder ein bisschen „Steifheit“ am nächsten Morgen wahrgenommen wird, kann sich auf Dauer zu echten Beschwerden entwickeln – vor allem, wenn bestehende muskuläre Dysbalancen oder Haltungsmuster hinzukommen.
Typische Sommerfallen für Rücken und Gelenke
- Gartenarbeit in Dauervorbeuge
Langes Hocken oder Bücken beim Unkrautjäten, Blumengießen oder Umgraben belastet die Wirbelsäule – besonders den unteren Rücken. Ohne ergonomisches Arbeiten kommt es schnell zu einseitiger Muskelüberlastung.
- Weiches Sitzen in Liegestühlen & Hängematten
Was bequem aussieht, ist oft eine ergonomische Katastrophe: Hängematten oder weiche Gartenmöbel lassen die Wirbelsäule durchhängen. Der Rücken kann sich nicht aufrichten – Fehlhaltungen sind vorprogrammiert.
- Flip-Flops und Barfußgehen auf hartem Untergrund
Im Sommer verzichten viele auf stabilisierende Schuhe. Doch ohne Dämpfung und Fußführung verändert sich das Gangbild. Knie, Hüfte und Rücken müssen kompensieren – was Schmerzen auslösen oder verstärken kann.
Wie Physiotherapie gezielt helfen kann
Zielgerichtete physiotherapeutische Maßnahmen setzen genau dort an, wo Belastung und Haltung aus dem Gleichgewicht geraten. Im Fokus stehen dabei:
Bewegungsanalyse: Wir identifizieren unbewusste Fehlhaltungen und schulen Ihre Körperwahrnehmung.
Kräftigung & Mobilisation: Durch gezielte Übungen wird Ihre Rumpfmuskulatur gestärkt – das schützt Ihre Wirbelsäule bei Gartenarbeit und Alltagsbewegungen.
Manuelle Techniken: Verspannte oder überlastete Muskelgruppen werden gelöst, Gelenke mobilisiert.
Schulung alltagsnaher Bewegungen: Ergonomische Tipps für Gartenarbeit, Sitzhaltung oder Schuhwahl helfen, Belastungen aktiv zu vermeiden.
Was Sie selbst tun können – einfache Tipps für den Rücken im Sommer
Abwechseln statt ausharren: Wechseln Sie regelmäßig Ihre Position bei Gartenarbeiten – knien, aufstützen, kurz aufrichten.
Achten Sie auf Ihre Mitte: Eine stabile Rumpfmuskulatur schützt den Rücken bei Belastung – einfache Übungen wie Unterarmstütz oder Beckenheben helfen.
Tragen Sie gutes Schuhwerk: Auch im Sommer sind Schuhe mit leichtem Fußbett und Fersendämpfung sinnvoll, besonders bei längeren Wegen.
Dehnen nach dem Sitzen oder Hocken: Sanfte Dehnübungen nach Gartenarbeit oder Hängematten-Liegen wirken Wunder.
Entspannt durch den Sommer – aber mit Rücksicht auf Ihren Rücken
Der Sommer bringt Bewegung, aber auch neue Herausforderungen für Ihren Bewegungsapparat. Statt Beschwerden einfach „auszusitzen“, lohnt sich ein bewusster Umgang mit Belastung und Haltung. Die Physiotherapie kann Sie gezielt unterstützen – ob präventiv oder bei bereits bestehenden Beschwerden. Damit der Sommer auch für Ihren Rücken eine entspannte Jahreszeit bleibt.


