Der Arbeitstag ist fast geschafft, draußen liegt die Stadt im Dunkeln, und einzig das helle Licht des Bildschirms wirft Schatten ins Büro. Die Augen beginnen zu brennen, der Kopf rückt unbewusst näher zum Monitor, und im Nacken macht sich ein dumpfes Ziehen bemerkbar. Eine alltägliche Situation, die viele kennen – aber kaum jemand ahnt, wie stark Lichtverhältnisse unsere Körperhaltung prägen.
Gerade in den Herbst- und Wintermonaten, wenn das Tageslicht spärlich wird, passt sich der Körper automatisch an die veränderten Bedingungen an. Das Ergebnis: Fehlhaltungen, Verspannungen und ein Teufelskreis, der sich langfristig auf unsere Gesundheit auswirken kann.
Wie Dunkelheit unsere Haltung verändert
Das menschliche Auge ist auf Licht angewiesen, um Informationen klar zu verarbeiten. Bei schlechten Lichtverhältnissen strengen sich die Augen stärker an, die Pupillen erweitern sich, und der Körper reagiert automatisch mit kompensierenden Bewegungen: Wir beugen uns nach vorne, ziehen die Schultern hoch oder neigen den Kopf.
Diese vermeintlich kleinen Anpassungen summieren sich – und belasten besonders die Hals- und Brustwirbelsäule. Studien zeigen, dass längere Bildschirmarbeit bei unzureichendem Licht die Nackenmuskulatur um bis zu 30 % stärker beansprucht als bei optimalen Bedingungen.
Folgen für Muskeln, Augen und Konzentration
Die dauerhafte Belastung durch ungünstige Haltung führt nicht nur zu Muskelverspannungen, sondern kann auch Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme verstärken. Viele Betroffene berichten über:
- häufige Spannungskopfschmerzen
- müde, trockene Augen
- Schulter- und Nackenbeschwerden
- eine allgemein vorgebeugte Körperhaltung
Langfristig kann sich daraus eine Haltung entwickeln, die selbst in hellen Umgebungen bestehen bleibt – die sogenannte „erlernte Fehlhaltung“.
Was Sie im Alltag dagegen tun können
Die gute Nachricht: Schon kleine Anpassungen können helfen, Haltung und Augen zu entlasten.
- Licht bewusst einsetzen
Nutzen Sie möglichst Tageslicht am Arbeitsplatz. In den dunkleren Monaten helfen helle, indirekte Lichtquellen, die Augen zu entlasten. Ideal sind Lampen mit einem Lichtspektrum ähnlich dem Tageslicht. - Bildschirmpausen einbauen
Die „20-20-20-Regel“ ist einfach und effektiv: Alle 20 Minuten 20 Sekunden lang auf ein Objekt in etwa 20 Metern Entfernung schauen. So entspannen sich die Augen und der Kopf bleibt in neutraler Position. - Haltung überprüfen
Gerade sitzen, die Schultern locker, das Kinn leicht zurück – schon diese bewusste Korrektur verhindert, dass Sie sich dauerhaft nach vorne neigen. Kleine Erinnerungszettel oder digitale Reminder können helfen. - Gezielte Übungen
Physiotherapeutische Mobilisations- und Kräftigungsübungen für Nacken- und Rückenmuskulatur gleichen die Belastungen aus. Schon wenige Minuten täglicher Bewegung können den Unterschied machen.
Wann Physiotherapie sinnvoll ist
Wenn Beschwerden wie Kopfschmerzen, Nackenschmerzen oder eine dauerhaft vorgebeugte Haltung trotz eigener Maßnahmen bestehen bleiben, kann physiotherapeutische Unterstützung entscheidend sein.
Im Physio Citypark Graz helfen wir, Haltungsmuster gezielt zu analysieren, muskuläre Dysbalancen auszugleichen und mit individuellen Übungen die Belastbarkeit im Alltag zu verbessern.
Dunkelheit verändert nicht nur unsere Stimmung, sondern auch unsere Haltung. Wer in den Herbst- und Wintermonaten auf gutes Licht, bewusste Pausen und eine gesunde Körperhaltung achtet, schützt sich vor Verspannungen und steigert gleichzeitig die Konzentration. Mit professioneller physiotherapeutischer Begleitung lassen sich Beschwerden gezielt lindern – für mehr Leichtigkeit im Alltag, auch in dunklen Zeiten.