Was kann man tun, um die Regeration einer Bandscheibe zu fördern?

Bandscheibenschäden sind nur eine von mehreren Ursachen für Kreuzschmerzen. Grundsätzlich handelt es sich um ein physiotherapeutisch sehr gut behandelbares Problem, bei dem die Aussichten auf Erfolg groß sind.

Die Bandscheiben sitzen zwischen den Wirbeln. Sie wirken als Stoßdämpfer und Abstandhalter. Außerdem ermöglichen sie die Beweglichkeit der Wirbelsäule. Eine Bandscheibe ist so aufgebaut, dass ein fest-elastischer Faserring einen weichen gelartigen Kern umgibt. Der Faserring ist mit den angrenzenden Wirbelkörpern verwachsen.

Ernährt wird die Bandscheibe aufgrund fehlender Blutgefäße durch Diffussion, also Flüssigkeitsaustausch. Dieser kann nur bei wechselnder Be- und Entlastung stattfinden. Hier liegt eine wichtige Basis der Gesundheit der Bandscheiben. Um Bandscheiben gesund zu erhalten, sollten sie gut mit Nährstoffen versorgt werden. Bei Belastung wird alte Flüssigkeit aus dem Gewebe herausgedrückt, bei Entlastung frische angesaugt.

Förderlich für die Ernährung der Bandscheiben sind daher Tätigkeiten wie Gehen, Laufen, wechselnde Bewegungen: also zum Beispiel abwechselndes Beugen und Strecken der Wirbelsäule etc.

Hemmend wirkt dagegen langes bewegungsloses Sitzen, Schonung wie bei langer Bettruhe oder auch Verspannungen, die stauchend auf die Wirbelsäule wirken können.

Was kann man tun, um die Regeration einer Bandscheibe zu fördern?

Für akute Rückenschmerzen:

  • Bitte gehen Sie bei akuten Schmerzen zuerst zum/r Arzt/Ärztin Ihres Vertrauens. Diese/r kann Verletzungen und Schmerzen einordnen und die Basis für eine gute therapeutische Versorgung legen. In der Akutphase können entzündungshemmende Schmerzmittel sehr hilfreich sein. Besprechen Sie den Einsatz bitte mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin. Es können auch weiterführende Therapien wie Massage, Physiotherapie, Wärmeanwendungen, Ultraschall oder Elektrotherapie eingeleitet werden.
  • Schonen sie sich in der akuten Phase und folgen Sie dem Instinkt, den schmerzenden Bewegungen auszuweichen ABER bleiben Sie nicht im Bett. Nur in ganz wenigen Fällen kann eine Bettruhe für wenige Tage angebracht sein. In Studien ist nachgewiesen, dass es auch bei starken Schmerzen förderlich ist, trotzdem aufzustehen und dem Alltag im Rahmen Ihrer Möglichkeiten nachzugehen.

Aber jetzt zurück zum eigentlichen Thema: Für die allgemeine Bandscheiben- und Wirbelsäulengesundheit kann man einiges tun!

  • viel Bewegung: Gehen, Laufen, Schwimmen, Klettern, Gymnastik, Dehnungs- und Kräftigungsübungen etc.
  • für entspannte Muskeln und geschmeidige Faszien sorgen
  • Wirbelsäulenschonende Verhaltensweisen praktizieren: beim Heben in die Knie gehen, Verdrehen des Oberkörpers während dem Heben vermeiden, Haltung im Stehen und Sitzen immer wieder verändern variieren, regenerative Pausen einbauen…
  • ein gutes Muskelkorsett aufbauen, das von den Beinen aufwärts für Stabilität und Kraft sorgt.
  • entspanntes Nervenkostüm: die ganzkörperliche Regenerationsfähigkeit hängt von guten Entspannungsphasen ab. Ohne entsprechende Ruhephasen zwischendurch führt kein Training zum Erfolg.
  • Wirbelsäulenproblematiken hängen oft auch mit psychischen Faktoren zusammen. So kann eine LWS-Schmerzepisode z.B. durch einen Schicksalsschlag eintreten. Oder durch übersteigerte Angst vor Bewegung verstärkt werden.

Basisübungen für die Lendenwirbelsäule (LWS)

Am besten auf einer harten Matratze oder einer Gymnastikmatte. In der Akutphase nach Absprache mit Arzt/Ärztin jeweils nur soweit wie angenehm bewegen. 3x pro Tag für jeweils 5-10min.

  • In Rückenlage, Beine aufstellen
  • Becken abwechselnd ein- und ausrollen

 

  • In Rückenlage, Beine aufstellen
  • Füße und Knie ganz zusammenstellen und dann beide Knie abwechselnd langsam nach links und rechts sinken lassen.

Variation: ganz schnelle und kleine links-rechts-Bewegungen mit den Knien machen.

  • Beine ausstrecken, die LWS dem Boden annähern und die Fersen mit gestreckten Knien nach unten zum Bettende in die Länge schieben.

Oft führen schon diese einfachen Bewegungen zu einer spürbaren Verbesserung.

Für weitere Tipps, Tricks und an Sie angepasste Übungen stehen wir Ihnen im Elithera Gesundheitszentrum Citypark gerne zur Verfügung.

Bilder: Elithera CITYPARK, beeboys@shutterstock