Weg mit Verspannungen… 

Viele betrachten Verspannungen wohl als Feindbild und sind gereizt, wenn das Zwicken z.B. im Schultergürtel einfach nicht weggeht. Aber was bezweckt unser Körper damit?

Es gibt verschiedene Ursachen, die zu Verspannungen führen können. Lassen Sie uns auf ein paar wichtige Faktoren eingehen:

 

Überforderung der Muskulatur

Diese kann einmalig ausgefallen sein. Aber auch zu lange und monotone Haltearbeit kann den Muskel erschöpfen und ihn in einen verspannten Zustand versetzen. Die Physiologie dahinter ist, dass der Muskel um eine Anspannung zu lösen, Energie aufwenden muss. Ist der Muskel aber ständig auf Spannung, kann man sich vorstellen, wie er um Luft ringt. In diesem Zustand kann Durchblutung nur gedrosselt stattfinden. Dadurch fehlt Sauerstoff und allgemein wird der Stoffaustausch im Gewebe beeinträchtigt. Ergo: der Muskel spannt an. Und um Energie zu sparen, löst er diese Spannung nicht mehr auf. Positiver Effekt: er stabilisiert trotz Überforderung!

 

Fehlhaltung

Ein Klassiker ist der vorgeschobene Kopf. Dadurch müssen die Muskeln im Nacken ständig das Gewicht des Kopfes tragen, um zu verhindern, dass er nach vorne sinkt. In der physiologischen Haltung dagegen sitzt der Kopf auf der Wirbelsäule in einem dynamischen Gleichgewicht. Als würde er auf der Halswirbelsäule balanciert. Und so kann auch in anderen Körperbereichen eine Fehlthaltung zur Verspannung von Muskeln führen.

 

Falsche Verwendung von Muskeln

Es gibt im Körper verschiedene Muskelarten. Grob kann man unterscheiden zwischen den langfristig arbeitenden Haltemuskeln und den eher für kurzfristige Aktionen verwendeten phasischen Muskeln. Entsprechend ihren Aufgaben sind diese Muskeln unterschiedlich für Belastungen gewappnet. So sind Haltemuskeln, wie ihr Name sagt, dafür geschaffen, lange Zeit halten zu können. Phasische Muskeln dagegen sind eher für Bewegungen gemacht und leben vom Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung.

Man kann sich daher ausmalen, dass ein phasischer Muskel, der irrtümlicherweise für zu lange Haltearbeiten verwendet wird, schneller erschöpft und sich leichter verspannt, als wenn man den dafür ausgerichteten Haltemuskel verwendet.

 

Schwache Muskeln

Wie bereits erwähnt, ist Verspannung häufig ein Ausdruck von Überforderung. Natürlich wird ein Muskel, der von vornherein schwach ist, auch schneller überfordert.

Gleichzeitig kann es zu Wechselwirkungen kommen. So kann, wenn ein Muskel zu schwach ist, ein anderer versuchen dessen Aufgabe zu übernehmen. Zum Beispiel beim Läuferknie, wobei sich der Musculus Tensor Fascie Latae verspannt, weil die Hüftmuskulatur nicht stark genug ist.

Das Gemeine dabei: es tut nicht da weh, wo eigentlich das Problem liegt!

 

Nervale Versorgung

Ein weiterer Faktor der manchmal zu Verspannung eines Muskels führen kann, ist eine schlechte Versorgung durch den verantwortlichen Nerv. Das kann vorkommen, wenn der Nerv irgendwo in seinem Verlauf gereizt wird und die Signale nicht perfekt interpretiert und weitergeleitet werden können. Die Person merkt dabei einfach den störenden verspannten Muskeln, die Quelle ist ihr dabei oft gar nicht bewusst.

 

Und immer wieder: Stress

Steht man unter psychischem Stress, manifestiert sich dies fast immer auch im Körper. Ein Klassiker ist hier der Schultergürtel: „der Stress sitzt einem im Nacken“ hört man oft. Oder auch bei der Lendenwirbelsäule wenn „die Last zu groß wird“. Der Körper ist so geprägt, dass er auf Stress reagiert. Regenerazionsprozesse und Verdauung werden gedrosselt. Der Spannungszustand der Muskulatur und  und Herzleistung angeregt.

 

Die frohe Botschaft: Es gibt vielfältige Möglichkeiten gegen Verspannungen anzugehen!

  • Ganz wichtig ist einmal die Frage, ob man die Ursache kennt. Faktoren, die die Verspannung auslösen oder verschlechtern.
  • Dann kann man zum nächsten Schritt übergehen und versuchen, etwas am auslösenden Faktor zu verändern.
  • Fragen Sie sich, was hilft, den betroffenen Bereich zu entspannen. Oder auch um Stress abzubauen. Und wenn Sie das herausgefunden haben: Tun Sie mehr von dem, was gut tut!
  • Es gibt viele Techniken um das Gewebe im und um den Muskel wieder geschmeidig zu machen. Denn nicht selten entstehen Verklebungen, weil im verspannten Bereich weniger Bewegung stattfindet. Oder der Körper hilft dem haltenden Muskel, indem er das Gewebe rundherum verhärtet.
  • Techniken um das zu lösen sind zum Beispiel Bewegung, Dehnungsübungen, Training, Massage, Faszienbehandlungen und Wärme.
  • Nicht zu vernachlässigen ist das Kräftigen schwacher Muskeln. Das ist meist ein essentieller Punkt, um gegen Verspannungen anzugehen.

Zurück zur eingangs gestellten Frage: Was bezweckt unser Körper mit Verspannungen?

Die Antwort ist, dass er einfach sein Bestes gibt, um trotz den Belastungen, denen er ausgesetzt wird, zu funktionieren. Gehen Sie daher achtsam mit Ihrem Körper um. Und versuchen sie rechtzeitig zu erkennen, wann er einen Ausgleich oder Unterstützung braucht.

Die TherapeutInnen der Elithera Physiotherapie im Citypark beraten Sie gerne und helfen Ihnen dabei, ihren Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Info und Terminvereinbarung unter +43 316 711 700 oder info@physio-citypark.at

 

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